Tiefe Anpassung

„It’s already too late. And it’s never too late.”

CHARLES EISENSTEIN, PHILOSOPH

Was finden wir auf der anderen Seite, wenn wir durch die Verzweiflung und die Hilflosigkeit angesichts der globalen Krise der Systeme gegangen sind? Was passiert, wenn wir uns dem Schmerz stellen um das, was schon verloren ist und was wir wahrscheinlich noch verlieren werden?

Ich lade Dich ein, zusammen mit Menschen auf eine Erfahrungsreise zu gehen, die bereit sind, den Zusammenbruch als bereits stattfindend, die Katastrophe als wahrscheinlich und das Aussterben der Menschheit als möglich zu betrachten.

Aber macht der Gedanke, dass es für eine Rettung vor dem Kollaps zu spät sein könnte, nicht depressiv, verängstigt und hoffnungslos? Das ist eine verständliche Sorge. Die alten Weisheitstraditionen, aber auch die moderne Trauer- und Sterbeforschung sagen etwas anderes: Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung haben einen bedeutenden Platz in der Welt. Sie sind ein notwendiger Schritt in einem Verarbeitungsprozess, der – wenn er gelingt – zu einer neuen Art von Selbst- und Weltwahrnehmung führt. 

Wir handeln dann von einem anderen inneren Ort aus: nicht mehr der „Kampf gegen“ etwas bestimmt unsere Aktionen, sondern die Liebe, die daraus erwächst, dass wir uns dem Schmerz um die Welt gestellt haben. 

Die unangenehme Wahrheit und die damit verbundenen Gefühle bewusst anzuschauen führt also in der Regel nicht wie angenommen in Depression und Apathie, sondern ins Handeln aus Liebe. Von da aus können neue Wege entstehen.

„Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind und uns tief ins Herz schauen, wenn wir von dort ausgehend ehrlich sind, geht es nicht darum, die Menschheit zu retten. Es geht um unseren Mut, zu lieben wie wir nie zuvor geliebt haben.“

SKEENA RATHOR, EXTINCTION REBELLION UK